Aktuelles
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Neues aus dem Gemeinderat

01.02.2024

In der ersten Sitzung des Jahres gab es einige wichtige Entscheidungen

Kabel
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Glasfaser in Mengen wird ausgebaut – Startschuss fällt bereits 2025

Der Glasfaserausbau ist wichtig, weil er eine schnellere und zuverlässigere Internetverbindung ermöglicht als herkömmliche Kupferleitungen. Mit diesem Wissen hat die Stadt bereits seit gut 15 Jahren versucht, den Ausbau voranzubringen. Mittlerweile ist sie Teilhaberin der BLS – der Breitbandversorgungsgesellschaft im Landkreis Sigmaringen mbH & Co. KG. Durch die Zusammenarbeit sind Zuschüsse von 90 Prozent bewilligt worden. Insgesamt sind es fast 29,5 Millionen Euro. Sie kommen von Land und Bund, damit bleibt für die Stadt Mengen noch ein Eigenanteil von 10 Prozent der Kosten. Grundsätzlich trägt der Ausbau aber auch zur Attraktivität der Stadt und zur Wettbewerbsfähigkeit bei. Baugebiete wie „Bremer Straße“ und „Hinterdorf“ in Rulfingen werden von den bisherigen Netzanbietern wie Vodafone oder Telekom nicht mehr erschlossen. Die gesetzliche Verpflichtung fiel mit dem neuen Telekommunikationsgesetz. 

 Die Gemeinden werden jetzt verpflichtet, hier einen Ausbau der Glasfaserinfrastruktur vorzunehmen. Herr Jerg, Frau Fischer und Herr Herzog von der BLS stellten die BLS, das Projekt in Mengen und die Finanzierung in der Sitzung vor. Ursprünglich war von der BLS die Finanzierung der Eigenmittel über eine 70/30 Aufteilung vorgesehen. 70 % der Eigenmittel sollten über Kredite der BLS und 30% über Haushaltsmittel der Gesellschafter erbracht werden. Durch die Zinssteigerungen muss dieser Finanzierungsansatz jetzt geändert werden. Von der BLS wird nun eine 50/50 Lösung der Finanzierung der Eigenmittel in Betracht gezogen. 

 Jetzt werden die erforderlichen Planungsaufträge für die Stadt Mengen vergeben und in diesem Jahr wird die europaweite Ausschreibung erfolgen. Diese muss aufgrund der hohen Bausumme gemacht werden. Laut Projektleiterin Jenny Fischer ist das aber kein Problem, da bei den bisherigen eu-weiten Ausschreibungen seriöse Firmen den Zuschlag bekamen. Außerdem bekräftigt sie, dass eine Teilerschließung in den Straßen möglich ist, die bereits über Leerrohre verfügen. Die Förderungen gelten nicht für Neubaugebiete, dort werden die Erschließungskosten auf den Bauplatzpreis umgelegt. Auf Nachfrage aus dem Gremium, wie hoch die Wartungskosten sein werden, argumentierte Fischer, dass es kaum solche Arbeiten geben wird. 

Der Rat stimmte für den Ausbau der Glasfaserinfrastruktur im Gemeindegebiet, für die europaweite Ausschreibung und dafür die jährlichen Haushaltsmittel bis 2027 in Höhe von 514.800 Euro bereitzustellen

Gemeinderat kurz berichtet

1. Bekanntgabe von Beschlüssen 

Bürgermeister Bubeck hat diverse Beschlüsse aus nicht-öffentlichen Sitzungen bekanntgegeben. Zum einen ist eine städtische Fläche verkauft worden. Es handelt sich um eine Grünfläche von 170 Quadratmetern beim Kindergarten St. Maria. Hier sollen Mitarbeiterstellplätze entstehen. 

Außerdem ist der Verkaufspreis für Grundstücke in Gewerbegebieten in Mengen auf 50 Euro für einen Quadratmeter festgelegt worden. 

Das Dach im Erweiterungsgebäude der Ablachschule war undicht und musste nachgebessert werden. Da es sich um Fehler der ausführenden Firma handelte, ist ein Vergleich zustande gekommen, bei dem die Firma 75 Prozent der Kosten trägt. 

Der Gemeinderat hat in seiner Septembersitzung 2023 beschlossen, die alte Bibo in der Meßkircher Straße 2 anzumieten und dort das Quartiersprojekt „Beteiligungswerkstatt Kernstadt Mengen“ der MenschenRäume unterzubringen. Zunächst soll das über zwei Jahre mit der Option auf Verlängerung sein. 

Für die Priorisierung der Projekte, die durch das ELR-Programm 2023 (Entwicklung ländlicher Raum) gefördert werden, hat der Gemeinderat entschieden, in Beuren den Abbruch eines landwirtschaftlichen Gebäudes zur Vorbereitung einer Wohnbebauung zu priorisieren. Zudem sollen in Blochingen drei Gebäude abgebrochen werden, damit auch hier Wohnbebauung im Ortskern möglich wird und in Mengen soll die Grabenmühle zu Wohnzwecken, Vermietungen, Arbeiten ausgebaut werden. Alle drei haben bereits eine Förderzusage erhalten. Weiterhin sind 2024 in Rulfingen die Modernisierung des Kindergartens Löwenzahn und der Teilabbruch eines Wohnhauses zur Schaffung von Wohneinheiten beantragt worden. In Blochingen der Abriss eines Ökonomiegebäudes und die Errichtung eines behindertengerechten Wohnhauses und in Mengen ein ergänzender Neubau einer Systemgastronomie. Für diese Projekte gibt es noch keine Förderzusage. 

Der Gemeinderat beschloss für die Ärzteversorgung in Mengen ein Stipendium auszuloben. Monatlich erhält der Stipendiat 150 Euro, zudem verpflichtet er sich in Mengen zu praktizieren, nach dem vierten Semester jährlich einen Vortrag an einer weiterführenden Schule in Mengen zu halten. So kann er oder sie über den Inhalt, Verlauf und die Besonderheiten eines Medizinstudiums hinweisen. Der Gemeinderat hofft, dass so auch die Verbindung nach Mengen gehalten wird und die Absolventin/der Absolvent in Mengen eine Praxis weiterführt oder eröffnet.

2. Der Gemeinderat stimmte dafür Spenden, die an die städtischen Einrichtungen und Projekte gingen, anzunehmen.

3. Der Gemeinderat stimmte den überplanmäßigen Ausgaben von 11.086,93 Euro für den gemeinsamen Gutachterausschuss mit benachbarten Städten und Gemeinden des Landkreises Sigmaringen zu. Eigentlich lagen die geschätzten Nettokosten bei 462.000 Euro. Das Jahr 2022 war jedoch geprägt von der Festlegung von Bodenrichtwerten für den gesamten Landkreis, daher wurden 2022 mit 495 Euro weit weniger Gebühreneinnahmen erzielt als angenommen. Die Ausgaben lagen mit gesamt 612.439,32 Euro auch etwas über der Prognose, die mit 592.000 Euro angenommen wurde. Der Anteil der Stadt Mengen wurde ursprünglich auf 35.062,20 Euro geschätzt und in den Haushalt eingestellt. Die tatsächlichen Kosten liegen nun bei 46.186,93 Euro.

Verschiedenes 

1. Bürgermeister Bubeck gab bekannt, dass die Stadt Mengen eine Kfw-Förderung von 415.432 Euro für die Sanierung des Rulfinger Kindergartens erhalten hat.

2. Bürgermeister Bubeck sagte, dass die Realschule Mengen einen Wasserschaden hat, der sich auf etwa 30.000 Euro belaufen wird. Ein Wasserhahn, der in einem Schülertisch im Physiksaal eingebaut ist, ist zunächst unerklärbar voll aufgedreht in Betrieb gegangen während des Wochenendes, der Ablauf war durch Abfälle verstopft. Dieser Umstand ist der Reinigung nicht aufgefallen, weil alle Schülerwaschtische seit längerem nicht benutzt werden und daher mit einer Haube abgedeckt sind. Das Wasser ist über einen längeren Zeitraum über den Waschbeckenrand ausgetreten und hat den Physiksaal überschwemmt. Innerhalb des Physiksaales ist bei den Möbeln und wahrscheinlich im Boden ein Feuchteschaden entstanden sowie im darunterliegenden Raum, der als Lehrküche ausgestattet ist. Da auch mehrere Kochplatten einen Wasserschaden haben, kann der Hauswirtschaftsunterricht nicht wie gewohnt stattfinden. Der Physiksaal ist wieder in Betrieb. Derzeit werden die Kosten zusammengestellt und mit der Versicherung geklärt, ob der Schaden über die Versicherung gedeckt ist. Bei der Prüfung der anderen Schülertischarmaturen hat sich herausgestellt, dass die Ventile der Armaturen zum Teil festsaßen. Es ist also plausibel, dass bei der Armatur, die den Wasserschaden verursacht hat, das Ventil festsaß, der Hahn in geöffnetem Zustand war und das Ventil sich beispielsweise wegen verändertem Wasserdruck gelöst hat.

3. Stadtrat Schaut hat auf die Demonstration gegen Rechtsextremismus hingewiesen, die am 27. Januar 2024 in Sigmaringen stattfand.

Narren ziehen in alten Fuchs
Narren ziehen in alten Fuchs

Narren ziehen in den Alten Fuchs

Gute Nachrichten für die Mengener Narrenzunft e.V.. Der Verein hat vom Gemeinderat Rückendeckung erhalten und erhält Zuschüsse von fast 30.000 Euro. Einstimmig war das Votum des Gremiums für das Vorhaben, den Alten Fuchs zum neuen Narrenheim zu machen. Dafür braucht es aber einige Veränderungen, wie der Vorsitzende des Vereins, Michael Vogel, sagte. 

Er stellte das Vorhaben dem Rat vor und erklärte, dass nicht der Charakter des Gebäudes verändert wird, viel mehr werden die Räume von den Narren angenommen. Die Narrenzunft hat ein Nutzungskonzept samt Kostenkalkulation für das Gebäude vorgelegt, indem auch die Nutzung durch die VHS und „MenschenRäume“ vorgesehen sind. Die Gesamtkosten für die Sanierung und den Umbau belaufen sich auf knapp 295.000 Euro. Das Projekt wird aufgrund der gemeinwohlorientierten Nutzung bei der Leader Aktionsgruppe Oberschwaben zur Förderung von 60 Prozent eingereicht. Ein Zuschuss wird aus EU-Mitteln und Landesmitteln finanziert, wobei die vom Land aus Mitteln des Entwicklungsprogrammes Ländlicher Raum (ELR) stammen. 

Da es sich hier um ein gemeinwohlorientiertes Projekt handelt, muss sich die Kommune im Rahmen der Finanzierung mit mindestens 10 Prozent an den zuwendungsfähigen Ausgaben beteiligen. Zusätzlich zu dem Baukostenzuschuss würde die Stadt als Grundstückseigentümer auch die Kosten für den Nahwärmeanschluss tragen. Damit sind es noch etwa 30 Prozent, die der Verein selbst tragen wird. Laut Vogel gibt es Rücklagen, mit denen ein Teil finanziert werden soll und durch Eigenleistungen der Mitglieder. 

Die Stadträte Bacher, Stauß und Rätin Schmid sowie Bürgermeister Bubeck lobten das Projekt des Narrenvereins. Sie sprachen ihren Dank aus, dem Alten Fuchs wieder Leben einzuhauchen.

Umleitung
Umleitung

Keine Sperrung der Hauptstraße – Antrag der Freien Bürger zurückgestellt

Die Fraktion „Freie Bürger“ hatte in der letzten Novembergemeinderatssitzung einen Antrag auf temporäre Sperrung eines Teilabschnittes der Hauptstraße gestellt. Allerdings kann die Stadt Mengen diese Entscheidung nicht treffen, da das nur durch die untere Verkehrsbehörde möglich ist. Bei der hatte Bürgermeister Bubeck angefragt, ob denn eine Umsetzung des Antrags möglich wäre. 

Diese verneinte das, da es keinen rechtlichen Grund für die Teilsperrung gebe. Damit konnte über den Antrag nicht abgestimmt werden. Jedoch lobte Bürgermeister Bubeck den Mut der Fraktion, auch unpopuläre Anträge zu stellen und an die Zukunft der Stadt zu denken. Die Idee hinter dem Antrag der Freien Bürger war es, die Innenstadt wieder mehr zu beleben, Gäste zum Flanieren zu bewegen und vor allem auch wieder neue Geschäfte ins Zentrum zu bringen. Das sei laut Bubeck aber bereits der Fall. 

Es gebe lediglich 9 Leerstände, die aber bereits von Interessenten angefragt wurden. Er gibt hingegen zu bedenken, dass es die Nebenstraßen mit dem erhöhten Verkehrsaufkommen einer Umleitung der Hauptachse Hauptstraße nicht aufnehmen könnten. Dafür sind sie nicht ausgelegt. Die CDU-Fraktion machte deutlich, dass sie geschlossen gegen den Antrag stimmen werde, wenn dieser zur Abstimmung komme. Sie sehen eine Gefahr für den Einzelhandel in der Innenstadt, sollte die Sperrung erfolgen. Für die Freien Bürger und die Grünen sei es aber die Chance, den Verkehr zu entschleunigen und den Fußgängern mehr Raum zu geben.

Bus
Bus

Mengen macht sich für Busverbindung nach Pfullendorf und Friedrichshafen stark

 Der Landkreis Sigmaringen ist dabei ein Gesamtkonzept für den öffentlichen Nahverkehr zu erarbeiten. Dabei gab es bereits Teilvorstellungen der Ideen für die Regionen. Allerdings gehen die Meinungen auseinander, denn die Stadt Mengen und die Bevölkerung möchten gern eine Busverbindung nach Pfullendorf und einen Regiobus nach Friedrichshafen. 

Der Landkreis sieht dafür aber keine ausreichende Notwendigkeit. Aufgrund der vertiefenden Potentialanalyse der Bernard-Gruppe werden diese Linien aber empfohlen. Ein Grund dafür ist das zu erwartende Pendleraufkommen durch den entstehenden Industrie- und Gewerbepark Donau-Oberschwaben, hinzukommen noch die geplanten Neubaugebiete. Bereits vor zwei Jahren hatte Bürgermeister Bubeck sich in einer Stellungnahme für die Buslinien eingesetzt, bisher ohne Erfolg. 

Nun möchte es das Gremium erneut versuchen. Einstimmig gaben sie ihr Votum für beide Strecken. Mit einer erneuten Stellungnahme wird der Kreistag auf die Notwendigkeit hingewiesen. Der Gemeinderat befürwortet und unterstützt die Einführung einer Regionalbuslinie Mengen – Friedrichshafen sowie einer Buslinie Mengen – Pfullendorf und beauftragt die Verwaltung, die Stellungnahme zur Beschlussfassung an den Kreistag weiterzugeben.