Gefahrgutzug Landkreis
Nachdem chemische Produkte immer mehr Einzug in das Alltagsleben fanden, wurde auch entsprechend die Nachfrage nach chemischen Stoffen immer größer. Die Folge waren immer zahlreicher werdende Transporte auf den Straßen und im Bahnverkehr. Mit dem steigenden Transportaufkommen stieg auch unweigerlich das Risiko eines Unfalles. Ein Szenario auf das die Feuerwehren so nicht eingestellt waren. Mit auslaufendem Benzin oder Diesel konnte jede Feuerwehr selbstverständlich umgehen, was aber, wenn Stoffe ausliefen, wo man nicht einmal den Namen richtig lesen konnte?
Zu Beginn der 1980er Jahre wurde dies ein Thema mit dem sich alle Verantwortlichen im Feuerwehrwesen befassen mussten. Es entstanden erste Lösungen mit Fachliteratur und erste Fahrzeuge wurden für die Feuerwehren beschafft. 1982 schlossen sich bereits die ersten Produktionsbetriebe wie die BASF zu einem Transport-Unfall-Informations-System, kurz TUIS zusammen. Hier konnten die bei einem Einsatz mit gefährlichen Stoffen und Gütern befindliche Feuerwehr Rund-um-die-Uhr telefonisch Hilfe erfragen. Reichte die telefonische Hilfe nicht aus, kamen Spezialisten oder gar eine entsprechende Werkfeuerwehr vor Ort, um zu unterstützen. 1986 wurde durch den Landkreis Sigmaringen ein sogenannter Gerätewagen Säure beschafft. Es wurde angefragt, ob die Feuerwehr Mengen sich bereit erklären würde, das Fahrzeug zu übernehmen. Nachdem die Stadt Mengen grünes Licht dazu gegeben hatte, konnte man parallel mit der Ausbildung der ersten Einsatzkräfte für das neue Fahrzeug beginnen. Hierzu mussten die Mitglieder der Wehr den sogenannten Umweltschutzlehrgang I an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal besuchen. Die Wehr war nun mit dem GW-Säure landkreisweit für die Erstmaßnahmen bei Gefahrgutunfällen zuständig. Hierzu waren zwölf Chemikalienschutzanzüge verschiedener Schutzstufe, Auffangbehälter aus Edelstahl und Plastik, Pumpen und Messinstrumente vorhanden.