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Aktuelles
Aktuelles

Aufklärung über die Gefahren im Internet

21.11.2024

Die Projektwoche an der Sonnenlugerschule stand im Zeichen der Medienprävention.

Fabian Hengstler in der 10. Klasse mit der Filmsequenz zu #machdeinhandynichtzurwaffe
Fabian Hengstler in der 10. Klasse mit der Filmsequenz zu #machdeinhandynichtzurwaffe

Es fanden verschiedene Aktionen statt, an denen sich die Schüler und Schülerinnen beteiligten. Begleitet wurden die Jugendlichen dabei von der Schulsozialarbeit, den Lehrenden, der Polizei und dem Kreismedienzentrum Sigmaringen.

Begonnen wurde am Dienstag, 5. November, mit einer Unterrichtsstunde zum Thema „Hate Speech/Verbotene Inhalte“. Vorgetragen wurde dies von Fabian Hengstler, welcher im Referat Medienprävention am Standort Sigmaringen der Polizei tätig ist. Hengstler erklärte den Schülern, dass Hate Speech Beleidigungen, Drohungen, Hass und Hetze gegen Menschen meint. 

Auch viele Schüler haben Hate Speech bereits bei Computerspielen oder in den sozialen Medien erlebt. Im realen Leben sowie im Internet handelt es sich dabei um eine Straftat, allerdings wird diese nicht oft angezeigt. 

Unterstützend zeigte Hengstler eine kurze Filmsequenz der Polizei zu #machdeinhandynichtzurwaffe, in welcher über die Folgen von Beleidigungen, Mobbing, Drohungen, Bilder, Audios und Gewalt im Internet aufgeklärt wird. 

Der Tenor: Jeder kann Täter und Opfer werden. Selbst das Liken eines Kommentars in den sozialen Medien stellt eine Straftat dar. Für die Interaktionen in den sozialen Medien sind die Strafen höher, da dies mehr Menschen mitbekommen. Neben der Hate Speech ging Hengstler auch auf die Verbreitung von Gerüchten, Bild- und Audiorechte und verfassungsfeindliche Symbole ein. 

Alle aufgezählten Bereiche sind ebenfalls strafbar. Besonders bei Fotos, Videos und Sprachaufnahmen sollte immer zwei Mal nachgefragt werden, ob jeder damit einverstanden ist, bevor es veröffentlicht wird.

Vorsicht vor Künstlicher Intelligenz

Die 8. Klasse der Sonnenlugerschule hörte Christoph Siegle, Leiter des Kreismedienzentrums Sigmaringen, neugierig und überrascht zu. Siegle klärte über die Möglichkeiten und Gefahren von Künstlicher Intelligenz auf. Er appellierte an die Schüler und Schülerinnen, die Ergebnisse aus der Künstlichen Intelligenz immer zu hinterfragen. 

Vor allem sogenannte „Fake News“ in Bild und Text werden oft durch diese erstellt. Mittlerweile ist diese nachgebildete Hilfe auch schon so weit, dass eigene Lieder sowie Präsentationen zu einem bestimmten Thema selbstständig erstellt werden können. Allerdings sind diese weiterhin fehlerhaft und führen bei Schülerinnen und Schülern zu einer geringeren Lernbereitschaft.

Der digitale Fußabdruck

Mit „was versteht ihr unter dem digitalen Fußabdruck?“ begann Oskar Deiglmayer, Lehrer der Realschule in Mengen und Schulnetzberater beim Kreismedienzentrum in Sigmaringen, seine Unterrichtsstunde in der 7. Klasse. Die Klasse antwortete schnell mit voller Neugier – genannt wurden beispielsweise Beweise seiner selbst im Internet, Identität und die Haarfarbe. 

Deiglmayer erklärte daraufhin, dass der digitale Fußabdruck die persönlichen Informationen und die Identität im Internet beschreibt. Jeder Fußabdruck im Internet ist, so wie der eigene Fingerabdruck, individuell. Es wird dabei zwischen dem aktiven und dem passiven unterschieden. 

Unter dem aktiven Abdruck werden bewusst persönliche Informationen im Internet bekannt gegeben, während der passive Fußabdruck über die Zustimmung durch Cookies erfolgt. Cookies sind kleine Datenpakete, über die Webseiten personenbezogene Informationen speichern, wenn sie diese besuchen. 

Durch Cookies wird die Sammlung von individuellen Daten erlaubt und das eigene Verhalten im Internet analysiert, wodurch dann beispielsweise die angezeigte Werbung angepasst wird. Aber auch über die individuelle IP-Adresse werden das Kaufverhalten und die Vorlieben erkannt. Jedes Gerät besitzt eine eigene Adresse. Auch aus dieser lassen sich persönliche Daten herausfiltern.


Die Suche nach Lösungen

Die 5. Klasse hat die Folgen und Auswirkungen bezüglich des Cybermobbings kennengelernt. Bei Cybermobbing handelt es sich um Beleidigungen, Belästigungen und Bedrohungen Einzelner im Internet, der dies auf längere Zeit erfahren müsse. 

Dabei wurde ein besonderer Fokus auf mögliche Hilfemaßnahmen gelegt. Thematisiert wurde noch die tägliche Bildschirmzeit an den mobilen Endgeräten. Vor allem während den Ferien sei diese erschreckend hoch gewesen. Der Handykonsum in der Schule selbst halte sich erfreulicherweise in Grenzen, so Tanja Willmann, Lehrerin an der Sonnenlugerschule.

Hengstler sei es wichtig, diese Themen anzusprechen und die Kinder zu sensibilisieren, da viele um die potentiellen Gefahren aus dem Internet nicht wüssten. Auch andere Generationen würden unter diesen leiden, weshalb sie ebenso informiert und geschützt werden sollten. Viele junge Menschen und Kinder haben allerdings bereits negative Erfahrungen im Internet gemacht.

Joachim Wolf, Schulleiter der Sonnenlugerschule Gemeinschaftsschule, ist sich der Wichtigkeit der Themen ebenfalls bewusst. Schade findet er, dass diese nicht im Bildungsplan aufgeführt werden. 

Weniger wichtige Themen, wie beispielsweise die Hauptstädte anderer Länder, sollten durch diese ersetzt werden, da bei den Hauptstädten leicht im Lexikon nachgeschaut werden könne, während bei der Prävention eine bewusste Aufklärung notwendig sei.

Zum Abschluss des Tages hat es die 5. Klasse der Sonnenlugerschule Gemeinschaftsschule für alle nochmal zusammengefasst: „Wenn ich nichts Nettes zu sagen habe, sage ich nichts.“

Der Tipp der Experten:

Negative Erfahrungen im Internet durch Beleidigungen, Hass oder das ungefragte Empfangen oder Versenden von Bildern seien kein Einzelfall. Falls Sie oder Menschen in Ihrem Umfeld in solch eine Situation gelangen, suchen Sie Hilfe – egal ob bei der Polizei, Lehrern, Eltern, Schulsozialarbeit oder bei der Familie. Auch die „Nummer gegen Kummer“, bei der Sie sich anonym melden können, kann Ihnen unter 116 111 zur Seite stehen.

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